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Familienzentrum Werl-Nord

Partizipation

„Jedes Kind hat das Recht auf eine eigene Meinung und darauf, diese dort einzubringen, wo über seine Belange befunden wird.“

(UN-Kinderrechtskonvention – Kinderechte)

„Es gibt eine Kultur des gemeinsamen Entscheidens“

Partizipation (Lat. Particeps= teilhabend) bedeutet Beteiligung, Teilhabe und Mitbestimmung. Im Dialog mit den Pädagogen, der durch Wertschätzung geprägt ist, bringen die Kinder ihre Ideen, Meinungen, Empfindungen und Sichtweisen ein und beeinflussen aktiv ihren Alltag in der Kita.

Grundvoraussetzung für eine gelingende Partizipation ist eine positive Grundhaltung der Pädagogen. Die Kinder werden als Gesprächspartner wahr- und ernstgenommen.

Wir beziehen die Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv in alltägliche Entscheidungsprozesse mit ein.

So lernen sie, …

  • ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern
  • ihre Meinung zu vertreten
  • dass sie und ihre Interessen gehört werden
  • dass ihre Meinung zählt
  • Verantwortung zu übernehmen
  • Entscheidungen zu treffen

Sie erleben Demokratie und gewinnen Eigenständigkeit und Selbstvertrauen.

Beispiele aus dem Kita Alltag:

  • Die Kinder haben die Möglichkeit sich im Alltag im Morgenkreis, in Gesprächskreisen oder in Einzelgesprächen mitzuteilen und ihre Ideen und Wünsche zu äußern.
  • Regelmäßig treffen sich die Kinder im Kinderparlament und es finden wöchentlich Kinderkonferenzen statt. Mit den Kindern werden z.B. aktuelle Themen besprochen, sie nehmen Einfluss auf die Tages- und Wochengestaltung, auf Regeln und die Gestaltung der Räume.
  • In den Gremien werden regelmäßig Beschwerden und Änderungsvorschläge besprochen, die Gehör bei den Teamsitzungen und der Kita- Leitung finden.
  • Im wöchentlichen Teamgespräch gibt es einen festen Tagesordnungspunkt, in dem die pädagogischen Fachkräfte auf ihren Beobachtungen basierende Wünsche der (Kleinst-) Kinder einbringen. Die Kinder haben die Möglichkeit auch selbst ihre Wünsche und Ideen dort vorzutragen.
  • Projekte orientieren sich an den Interessen der Kinder und werden von diesen mitbestimmt und entwickelt.
  • Die Ideen der Kinder werden bei der Auswahl des Speiseplans berücksichtigt.

In der Krippe nehmen wir die Kinder in die Gestaltung ihres Alltags z.B. bei den Mahlzeiten, beim Wickeln, beim Schlafen gehen, in Spielsituationen, ihrer jeweiligen Entwicklung entsprechend mit. Dabei achten wir auf nonverbale und verbale Äußerungen der Kinder.

Beispiele aus dem Kita Alltag:

Die Kinder, …

  • werden von uns gefragt, wie und von wem sie gewickelt werden möchten.
  • auch die jüngeren Kinder entscheiden selbst was und wieviel sie essen und trinken möchten, immer unter der Berücksichtigung einer ausgewogenen und gesunden Ernährung.
  • haben die Möglichkeit jederzeit zu schlafen, wenn sie das Bedürfnis danach verspüren, sie entscheiden mit, von wem sie dabei begleitet werden.

Die Kinderrechte sind für uns die Grundlage für das Handeln und die Gestaltung des Alltags mit den Kindern in der Kita.

Nachdem 1992 auch in Deutschland die UN -Kinderrechtskonvention von 1989 in Kraft trat, kommt dem Thema Kinderschutz und Kindeswohl noch einmal ganz neue Bedeutung zugute.

Unsere pädagogische Arbeit basiert auf die 10 Grundrechte der Kinder.

Jedes Kind hat ein Recht auf:

  1. Gleichheit
  2. Gesundheit
  3. Bildung
  4. Spiel und Freizeit
  5. Freie Meinungsäußerung und Beteiligung
  6. Gewaltfreie Erziehung
  7. Schutz im Krieg und auf der Flucht
  8. Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
  9. Elterliche Fürsorge
  10. Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung

Ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die präventive Erziehung durch Stärkung der Kinder sowie genaues Hinsehen, wenn wir deren Wohl in noch so kleiner Art und Weise gefährdet sehen.

Bespiele aus dem Kita Alltag:

  • Durchführung des Projektes „Stark auch ohne Muckis“ mit den Vorschulkindern (Stärkung des Selbstbewusstseins, Erlernen von Grenzen setzen)
  • Regelmäßige Durchführung des Projektes „Das große und das kleine NEIN!“ in dem schon die jüngeren Kinder lernen Nein zu sagen, ihrer Intuition zu folgen, gute und schlechte Berührungen oder Geheimnisse zu erkennen, sich Hilfe zu holen und Grenzen zu setzen.
  • Wahrung der Intim-/ Privatsphäre auch schon im Kleinkindalter z.B. in Wickelsituationen
  • Den Kindern stehen jederzeit Bilderbücher zu diesem Thema in den Gruppen, zum Anschauen und Lesen mit den Mitarbeitern, bereit.
  • Elterninformationsabende in dem unsere Erziehungshaltung und Vorgehensweisen zu diesem Thema transparent gemacht werden und praxisnahe Tipps gemeinsam besprochen werden.

„Kinder haben ein Recht auf den heutigen Tag. Er soll heiter sein, kindlich, sorglos.“

Janusz Korczak